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Episoden aus der Geschichte

Die frühe Geschichte des Ortsteils Tapfheims

Die frühe Geschichte des Ortsteils TapfheimsWer an Tapfheim denkt, der denkt wohl zuerst an ein Straßendorf in Nordschwaben. Die bunte und bewegte Geschichte dieses Ortes gerät dabei oft in Vergessenheit.

Tapfheim wurde erstmals mit vollem Datum in einer Urkunde vom 29.06.1067 genannt. Hierbei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde an das Stift St. Peter in Augsburg, in der ein gewisser "Rudolf von Tapfheim" als Zeuge dieser Schenkung genannt wird.

Tatsächlich aber ist Tapfheim um vieles älter. Erste Siedlungen gab es nachweislich schon vor etwa 5000 Jahren, wie man nach archäologischen Grabungen in Tapfheim herausgefunden hat. Vor allem in der heutigen Wohnsiedlung Meisteräcker wurden Scherben und Spuren menschlicher Behausungen aus mehreren Epochen gefunden - angefangen von der jüngeren Steinzeit über Hallstatt- und Keltenzeit.

Auch aus der Römerzeit sind Funde dokumentiert, so etwa eine römische Weinflasche, die mitsamt Weinrest in einem Römergrab bei Tapfheim entdeckt wurde. Oder das Skelett eines Mannes aus dem vierten Jahrhundert n. Chr., dessen Grab hier gefunden wurde.

Die erste Urkunde, in der Tapfheim namentlich erwähnt wird, stammt aus einem Zeitraum von 750 bis 802. Hierbei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. Leider ist dabei kein genaues Datum vermerkt, weswegen das Dokument leider nicht als "Geburtstagsurkunde" verwendet werden kann.

Etwa 250 Jahre später wurde dann eben jene Urkunde vom 29.06.1067 aufgesetzt, in der jener "Rudolf von Tapfheim" genannt wird, nachweislich einer der "Edelfreien von Tapfheim", des damaligen Adelsgeschlechtes, das zu jener Zeit in Tapfheim herrschte. Aufgrund des vollständig genannten Datums wurde dieses Dokument als Geburtstagsurkunde ausgewählt.

 

(Text erstellt angesichts des Festes '950 - Jahre Ortsteil Tapfheim')

Burg Donaumünster

Burg DonaumünsterAm 25. Februar 1256 findet ein ‚Ulricus de Munsteren’ Einzug in eine historische Urkunde, als er - laut dem Dokument - zusammen mit dem Abt von Kaisheim eine Angelegenheit eines kaisheimischen Hofes regelte – und dies ‚apud castrum Munsteren’, also bei der Burg zu Münster.


Dieser kurze Erstnennung der Burg bei Donaumünster (das vor 1923 nur Münster hieß), folgten weitere Nennungen und man weiß, dass sie am rechten Donauufer stand, etwa in der Nähe der heutigen Donaubrücke und der Birkschwaige. In der Tat kommt der Name Birkschwaige auch von Burg und man kann annehmen, dass Burg und Birkschwaige eng miteinander verbunden waren.


Leider gibt es heute wenig Sichtbares zur Burg, die wohl um das Jahr 1500 durch ein Donauhochwasser zerstört wurde. Aber dass es diese Burg gab, das ist eine historische und urkundliche Tatsache. Die Bewohner dieser Burg dienten wohl den Landesherren, die bis zum Untergang der Burg jeweils aktuell waren - also zuerst dem Kloster Reichenau, dann den Oettinger Grafen, dem Donauwörther Kloster Heilig-Kreuz und vielleicht auch noch dem Fürstentum Pfalz-Neuburg, wobei Pfalz-Neuburg Donaumünster erst übernahm, als die Burg bereits untergegangen war, bzw. ihrem Ende entgegenging.

Und obwohl diese Episode aus der Gemeindegeschichte schon so lange zurück liegt, hat man einen Teil davon bis heute vor Augen, denn die beiden dreilatzigen Fahnen in dem ehemaligen Donaumünsterer Wappen, das Ende der 1960er Jahre eingeführt wurde, sind angelehnt an das Wappen der Burgherren von 1256.

 

(Text erstellt angesichts des 760. Jahrestages der Burgerwähnung)

Der Rennweg – Eine verschwundene (?) Grenze

Der Rennweg – Eine verschwundene (?) GrenzeMitten durch unseren Landstrich – auch mitten durch unsere Gemeinde – führte für etwa 400 Jahre eine politische Grenze, die heute kaum noch bekannt ist – und 2019 ihren 600jährigen ‚Geburtstag‘ hat.

Wer mit der Geschichte vertraut ist, weiß vermutlich, dass Deutschland in früheren Zeiten territorial stark zersplittert war. Aber es mag doch überraschen, dass diese Zersplitterung auch bis in die kleinsten Ecken reichte. Gerade in der heutigen Zeit, in der Deutschland schon längst zusammengewachsen ist, erscheint es fast schon absurd, dass ein offizieller Grenzweg, denn genau das war der Rennweg, unsere Gemeinde teilte.


Der Rennweg wurde zwar das allererste Mal 1403 kurz in einem Dokument genannt, aber dann in einem Gerichtsprozess von 1419 — also vor 600 Jahren sehr viel exakter: Darin wird auch genannt, dass Obrechtsthoven (Oppertshofen) an der Grenze lag und diese am Rennweg entlang bis nach ‚Ahmerdingen‘ führte. Das Gebiet nördlich des Rennwegs gehörte zur Grafschaft Öttingen und das Gebiet südlich zu Bayern, bzw. zum Fürstentum Pfalz-Neuburg.


Für unsere Gemeinde bedeutend ist, dass nicht nur Oppertshofen nördlich des Rennweg lag, sondern auch Brachstadt. Insgesamt führte der Rennweg wohl von Amerdingen bis nach Donauwörth.


Um die Grenze zu markieren wurden Grenzsteine aufgestellt, die letzten dreißig Stück im Jahre 1591. Von diesen Steinen stehen heute noch etwa 20. Zwei dieser Steine sind relativ leicht zu finden an der Ecke Bissinger Straße und Mühlfeldsiedlung direkt neben einer Parkbank in Erlingshofen. Zwei weiter stehen direkt an der Außenmauer des Landhotel Müllers in Brachstadt (ehemals Fischwirt).

Der Rennweg war nicht nur eine politische Grenze, sondern markierte auch andere Grenzen, wie etwa eine Dialektgrenze zwischen dem Donautaler Schwäbisch und dem Kesseltaler Schwäbisch, eine kulturelle Grenze, eine Wasserscheide, eine Wettergrenze oder eine religiöse Grenze. All diese Grenzen sind zwar eher ‚kleinräumiger Natur‘, aber eben auch vorhanden.

Die Grafik zeigt den Verlauf der Rennweg-Grenze (schwarze Linie) in unserer Gemeinde in einer nachgezeichneten Karte von 1699. Die mit Zahlen markierten Ortschaften sind: 1: Tapfheim, 2: Donaumünster, 3: Erlingshofen, 4: Brachstadt, 5: Oppertshofen.

Aus der Geschichte: Karl V. in Oppertshofen

Aus der Geschichte: Karl V. in OppertshofenAm 11. Oktober 1546 unterzeichnete Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (HRR) in der Ortschaft Oppertshofen die sogenannte Verzeihungsurkunde mit der Stadt Donauwörth, die damals im Schmalkaldischen Krieg in Ungnade gefallen war. In diesem Krieg, der damals im Donautal wütete, standen auf der einen Seite der Kaiser, auf der anderen der protestantische Schmalkaldener Bund.

Dieses Ereignis ist nicht nur deshalb besonders, weil ein früherer Kaiser hier in der Gemeinde anwesend war, es fand auch zu einer konfliktreichen Zeit statt, die von Veränderungen geprägt war.


Das Mittelalter war vergangen und von der Neuzeit abgelöst worden. Und die Ritterschaft von Söldnern, den so genannten Landsknechten, die in großen Heeren durch das Land zogen und für die Plünderungen ein normaler Teil des Krieges war. Inwiefern das auch für unseren Landstrich um 1546 zutraf, kann man zwar nicht mit Gewissheit sagen, aber es ist möglich.


Dazu war die damalige Gesellschaft eher unruhig, "superreiche" Unternehmer wie die Fugger oder die Welser standen im Widerspruch zur Landbevölkerung, die in Armut lebte.

 

(Text erstellt angesichts des 470. Jahrestages der Verzeihungsurkunde)

Die Kapelle Rettingen feiert ihr 220-jähriges Jubiläum

Die Kapelle Rettingen feiert ihr 220-jähriges JubiläumÜber die katholische Kapelle St. Wendelin in Rettingen ist leider recht wenig bekannt, auch nicht das Datum der Weihe.


Da der heilige Wendelin, Namensgeber der Kapelle und der Schutzheilige von Feld und Vieh, nach dem Heiligenkalender am 20. Oktober gefeiert wird, kann man dem Jubiläum der Kapelle  - aus Ermangelung eines Weihdatums - Ende Oktober gedenken.


Klare Fakten zur Kapelle an sich sind, dass sie 1796, vor 220 Jahren, erbaut wurde und eine kleine Kreuzwegstation aus dem Rokoko darstellt, also eine Stelle an der an den Leidensweg von Christus gedacht wird. Die Kapelle wurde wohl von den Bewohnern aus Rettingen erbaut, die keine eigene Kapelle besaßen. Einige der Rettinger Schwaigen besaßen eigene Kapellen. Vermutlich war St. Wendelin für die Rettinger Bürger bestimmt, die keine eigene Kapelle hatten. Für das Jahr 1882 sind urkundlich acht Miteigentümer aus Rettingen genannt.

 

(Text erstellt angesichts des 220. Geburtstages der Kapelle)

Der Brand von Erlingshofen im Jahre 1865

Der Brand von Erlingshofen im Jahre 1865Unglücke gab es im Lauf der Geschichte auch im Gemeindegebiet. Eines dieser Unglücke war der Brand von Erlingshofen am 13. Juli 1865, als mit 24 Häusern fast die ganze damalige Ortschaft abbrannte. Der Ausgangspunkt war wohl das Haus mit der damaligen Haus-Nummer 35. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, ein alter Mann namens Kaiser und die so genannte "alte Lindenbäuerin". Die gesamte Schweizerstraße sowie große Teile der Dorfstraße wurden ein Raub der Flammen.


In einem Originalbericht (der dem Heimatbuch "So isch's bei uns g'wesa" entnommen ist) steht zu lesen: "Damals waren die Häuser noch mit Stroh bedeckt, und so konnte das Feuer schnell um sich greifen. Entstanden ist das Feuer in Haus-Nr.35. Folgende Häuser sind damals abgebrannt: Haus-Nummern 5, 6,7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 und 34. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, nämlich der alte Mann mit Namen Kaiser, dessen Kleider Feuer fingen, da er dem Feuer zu nahe kam. Weiterhin die so genannte 'alte Lindenbäuerin', damals Haus-Nr. 10. Diese Frau ging beim Ausräumen unter höchster Lebensgefahr nochmals in das brennende Haus, trat auf die morsche Kellerfalle, stürzte in den Keller und erstickte. Die geretteten Habseligkeiten wurden im Garten zusammengetragen und von zwei handfesten Münsterer Bauern bewacht. Das Vieh wurde ins Freie getrieben auf die so genannte 'Erlingshofener Weide' und wurde gehütet, bis eine andere Unterbringung möglich war."

 

Die Ursache für diese Brandkatastrophe konnte nie geklärt werden, aber einige Einwohner beschuldigten durchziehende Zigeuner, die das Feuer aus Rache gelegt haben sollen. Denn tags zuvor sollen sie aus Erlingshofen vertrieben worden sein. Dazu passt auch, dass früher häufig bei uns der abscheuliche Aberglaube bestand, die Zigeuner hätten wohl irgendwie "Macht über das Feuer". In der angefügten historischen Karte aus dem 19. Jahrhundert stehen die eingerahmten Flächen für die Bereiche von Erlingshofen, die damals vermutlich dem Brand zum Opfer fielen.

 

(Text erstellt angesichts des 150. Jahrestages des Brandes / Bildquelle BayernAtlas; Bearbeitung (rote Rahmen) aufgrund besserer Veranschaulichung)

Die Kirche Brachstadt wird 120 Jahre alt

Die Kirche Brachstadt wird 120 Jahre altDie evangelische Pfarrkirche „Maria Magdalena“ wurde am 12. Juli 1896 geweiht.


Gebaut wurde sie im neugotischen Stil zwischen 1895 und 1896. Allein schon dadurch ist sie in unserer Gemeinde einzigartig, in der es vor allem Barockkirchen gibt. Allerdings geht die Geschichte der Kirche weiter zurück bis ins 16. Jahrhundert, als eine Kapelle für Brachstadt errichtet wurde. Diese Kapelle aus dem Jahr 1518 wurde an einen alten römischen Wachturm "angefügt", der an einer alten Römerstraße lag.


Nachdem Brachstadt in der Mitte des 16.Jahrhunderts (wie viele andere Orte auch in der Reformation) evangelisch geworden war, wurde es 1622 der ebenfalls evangelischen Pfarrei in Oppertshofen zugeordnet. Damit hatte sich die Kirchengemeinde Brachstadt vollständig von der "Hauptgemeinde" in Tapfheim getrennt, die 1615 wieder katholisch geworden war. Anders als die Siedlungen im Donautal blieb Brachstadt evangelisch. Damit wurde in gewisser Weise auch die Kapelle in Brachstadt und später auch "Maria Magdalena" evangelisch.


Nachdem in den Jahrhunderten danach auch die Einwohnerzahlen in Brachstadt gestiegen waren und die Kapelle nicht mehr genug Platz bot und wohl auch nicht mehr zeitgemäß war, beschloss man eine neue Kirche zu bauen, die am 12. Juli 1896 geweiht wurde. Die alte Kapelle war bereits 1895 abgetragen worden.

(Text erstellt angesichts des 120. Jahrestages des Kirchenbaus)

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Gemeinde Tapfheim

Ulmer Str. 66
86660 Tapfheim

 

Tel.: 0 90 70 / 96 66 - 0

Fax: 0 90 70 / 96 66 - 80

 

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19. 03. 2024 - Uhr

 

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