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Grundsicherung der Lebensmittel-versorgung für die nächsten 30 Jahre und Bau eines Seniorenheims in der Neuen Mitte Tapfheims

29. 09. 2021

Ende 2020 habe ich angekündigt, dass der Investor Kimmerle aus Höchstädt Interesse am Kauf des gemeindlichen Grundstücks in der Höslerstraße 1 (früher Schreinerei Thannheiser) bekundet hat, um dort einen Edeka-Vollsortimenter und ein Seniorenwohnheim zu bauen. Die Lebensmittel-versorgung und die Seniorenbetreuung in Tapfheim könnte damit verbessert bzw. ergänzt werden. Für die Betriebsführung eines Seniorenwohnheims haben zwei regionale Betreiber ernsthaftes Interesse angemeldet.

 

Der Gemeinderat hat sich im Laufe dieses Jahres intensiv mit diesem Angebot beschäftigt. Eine solch weitreichende Entscheidung muss in sämtlichen möglichen Auswirkungen wohl durchdacht sein. Viele Fragen wurden aufgeworfen:

 

Brauchen wir einen Vollsortimenter? Oder stellt das Angebot der örtlichen Bäckereien, Metzgereien, der Hofläden und der Getränkemärkte zusammen mit dem Netto-Markt auch für die Zukunft die Grundversorgung vollumfänglich sicher? Bedroht ein Vollsortimenter die Existenz der ortsansässigen Gewerbetreibenden? Wird der Netto-Markt dann schließen?

 

Über den Gemeinderat hinaus haben wir auch frühzeitig, schon Anfang Februar, unsere Gewerbetreibenden informiert und Mitte Februar eingeladen, um einen ersten Meinungsaustausch zu erreichen. Das Resümee daraus ist nachvollziehbar: Die Geschäftsleute vor Ort tragen die Sorge, dass ein weiterer Vollvermarkter erhebliche Auswirkungen auf ihren Geschäftsbereich haben könnte. Es wurde auch darum gebeten, diese Sorgen unmittelbar den Mitgliedern des Gemeinderates vorbringen zu können. Pandemiebedingt konnte dieses Treffen dann im Juli in der Aula der Schule abgehalten werden und die Handwerker erläuterten ihre Sichtweisen und Sorgen direkt den Gemeinderäten.

 

Zwei für mich dringlich zu klärende Punkte daraus: Tragen sich zwei Märkte und was ist tatsächlich Zukunft bei unserem Netto-Markt?

 

Hier habe ich den nächsten Aufklärungspunkt gesehen. Deshalb habe ich den Kontakt zu Netto gesucht und mit dem Regionalleiter am 31.08.2021 in einem sehr ausführlichen Gespräch alle Punkte offen zur Sprache gebracht.

 

Der Netto-Markt hat im bestehenden Gebäude noch einen Mietvertrag für die nächsten 6 Jahre, d.h. bis 2027. Der Weiterbetrieb danach im momentanen Bestand wird bereits heute von Netto in Frage gestellt. Gründe: Das Gebäude ist zu klein und passt nicht mehr in das Marketing-Konzept, das Warenangebot ist auch für einen Nettomarkt unvollständig. Netto wird in diesen Markt definitiv, so die Ausdrucksweise des Gebietsleiters, nichts mehr investieren.

 

Ein Anbau, um auf die künftig erforderlichen Flächen zu kommen, ist auf der bestehenden Fläche nicht möglich, da das Grundstück zu klein ist. Selbst wenn die Gemeinde eine Teilfläche für einen Anbau verkaufen würde, würden die dadurch entstehenden höheren Mietkosten zu so hohen wirtschaftlichen Einbußen führen, so dass die Rentabilität aus heutiger Sicht nicht mehr gegeben ist. Zudem steigert ein Anbau an den alten Gebäudekörper nicht wie gewünscht die Attraktivität, die Netto künftig ihren Kunden bieten muss und wäre nur eine kurzfristige Zwischenlösung für maximal weitere 10 Jahre.

Maßgebliche abschließende Aussage dazu: An einem Anbau an den bestehenden Markt ist Netto definitiv nicht interessiert.

 

Wenn neben dem Markt ein neuer Edeka-Vollsortimenter entsteht, steht die Befürchtung, dass aufgrund des nicht mehr zeitgemäßen Marktes und des selbst für Netto unzureichenden Warenangebotes eine Abwärtsspirale entsteht und die Wirtschaftlichkeit von Netto auch im Gesichtspunkt der ständig steigenden Miete sinken wird. In Summe aller Fakten: Spätestens nach dem Ablauf der Restmietdauer in 6 Jahren würde Netto wahrscheinlich Tapfheim verlassen.

 

Weiter resümiert der Netto-Gebietsleiter: Lediglich ein kompletter Neubau in modernster Weise, der den heutigen Verbraucheranforderungen standhält, könnte dies verhindern. Dafür würde der Konzern eine Fläche aus dem gemeindlichen Grundstück Höslerstraße 1 brauchen, die allerdings genauso groß wäre wie die Fläche, die Edeka für den Vollsortimenter benötigt. Denn auch Netto würde sein Sortiment erweitern – allerdings bei weitem nicht in dem Umfang wie das Angebot von Edeka wäre.

 

Der neue Netto-Markt würde ebenfalls wie bei Edeka mit einer Frischfleischtheke, einer eigenständigen Bäckereiverkaufsstelle, zudem einem Café mit mindestens 30 Sitzplätzen, separatem Eingang und Außenbestuhlung ausgestattet. Nur so sei der Markt zukunftsfähig. Zum Vergleich: Edeka würde ein Stehcafé mit maximal 15 Plätzen ausstatten. Zudem besteht von Edeka das Angebot, 10 - 20 % regionale Produkte von örtlichen Anbietern in das Sortiment mit aufzunehmen.

 

Der Netto-Regionalleiter hat die Lage mittlerweile intern besprochen und Interesse am Kauf einer Grundstücksteilfläche zu den von der Gemeinde Tapfheim geforderten Konditionen bekundet.

 

Nun ist dies ist eine völlig veränderte Ausgangslage.

 

Wir haben zwei Interessenten für den Bau eines neuen Lebensmittelversorgers:

  • Zum einen steht die Option, einen Edeka Vollvermarkter und gleichzeitig ein Seniorenheim zu bauen, wofür auch zwei ernsthafte Betreiberinteressenten vorhanden sind.
    Dies wäre verbunden mit der Akzeptanz, dass Netto mit Auslauf der Mietzeit Tapfheim verlässt bzw. verlassen könnte. Der entstehende Leerstand sollte in dieser 1a-Lage mit dem Zugpferd Edeka in der Nachbarschaft kurzfristig wieder weitervermietet werden können. Wir hatten schon einige Leerstände in diesem Bereich, die alle wieder genutzt werden.
    Der Investor würde das Netto-Grundstück mit den alten Gebäuden aber auch kaufen und den Abriss in Eigenregie und auf eigene Kosten durchführen. Der Edeka-Markt soll inhabergeführt von einem selbständigen Kaufmann betrieben werden, die Gewerbesteuer würde komplett an die Gemeinde Tapfheim abgeführt.
     
  • Andererseits haben wir jetzt auch den Konzern Netto, der einen neuen Discounter errichten möchte, dessen Sortiment mit 6.000 - 7.000 Artikel deutlich kleiner wäre als das von Edeka mit 35.000 Artikel.
    Netto kauft nur eine geräumte Teilfläche, sprich Abbruch und auch die Vermarktung des Restgrundstückes verbleibt dann bei der Gemeinde Tapfheim. Netto wird auf jeden Fall vom Konzern selber geführt werden. Die Gewerbesteuer würde demnach nur anteilig nach Tapfheim fließen.

 

Nach all den Erkenntnissen, die wir jetzt haben, geht es nicht mehr um die Ergänzung unserer Lebensmittelversorgung, sondern um die Grundsicherung durch einen Markt auf die nächsten 30 Jahre. Verbunden mit einer Entscheidung zur dauerhaften Betreuung bzw. für eine Tagesbetreuung für unsere Tapfheimer Senioren.

 

Für mich steht die Zukunft von Tapfheim im Vordergrund. Wir müssen unseren Ort dafür fit machen und dafür jetzt die Weichen stellen. Nach dem was wir von Netto jetzt gehört haben, wird dort so oder so ein neuer Verbrauchermarkt entstehen. Das ist essenziell für Tapfheim und unsere weitere Entwicklung. Die optimalen Voraussetzungen konnten mit dem Erwerb des Grundstückes und einem potenten Investor geschaffen werden. Ich meine, es ist unsere Pflicht, die Grundversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger zuverlässig sicherzustellen.

 

Nachdem ich immer gefragt werde, was die Meinung des Bürgermeisters ist, möchte ich, da sich die Gesichtspunkte jetzt nochmal deutlicher heraus-kristallisiert haben, mit klaren Worten sagen, dass ich mich im Hinblick auf die Zukunftsvorsorge für einen Edeka-Markt und für ein Seniorenwohnheim ausspreche. Denn damit sehe ich die langfristige Versorgung sowohl in einer bestmöglichen Nah-versorgung als auch im sozialen Bereich betreffend den Lebensabend unserer Senioren gesichert.

 

Diese Thematik wurde in der letzten Sitzung sehr ausführlich diskutiert. Einhellig besteht die Meinung im Rat, dass wir uns in der Pflicht sehen, unseren Bürgern eine gesicherte Nahversorgung zu bieten und aber auch die Chance einer Seniorenbetreuung vor Ort wahrnehmen müssen. Hierzu wird es aber keinen Schnellschuss geben können, da viele Details, viele planerische und rechtliche Punkte zu klären sind, um ein schlüssiges Gesamtkonzept in der Neuen Mitte zu erreichen, welches auch funktioniert. Der Gemeinderat wird sich mit dem Thema in den kommenden Wochen und Monaten intensiv befassen.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mir war es wichtig, Ihnen heute den Sachverhalt in dieser Bandbreite darzustellen, um auch in der öffentlichen Diskussion zu diesem Thema einen einheitlichen Wissenstand zu vermitteln.

 

Karl Malz

1. Bürgermeister

 

 

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