Haushalt 2021 unter der Zielvorgabe "Abschließen - Konsolidieren - Vorbereiten"

28. 04. 2021

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


die Gemeinde Tapfheim hat sehr erfolgreiche Jahre hinter sich. Wohlgemerkt: In einer finanziellen Hochphase ist es uns gelungen, viele unserer Hausaufgaben, teure Sanierungsprojekte und uns gestellte politische Aufgaben umzusetzen.


Wir haben gemeindliche Mammutprojekte wie die Sanierung unserer Grundschule, unserer Dreifach-Sporthalle und den Anbau einer Kinderkrippe mit 2 Gruppen verwirklicht. Aktuell erweitern wir den Gesamtkindergarten um nochmals 4 Einheiten, um für unsere Familien eine zukunftsweisende Betreuungsstruktur zu schaffen. Daneben konnte die Sanierung maßgeblicher Straßenzüge nach dem Neubau der Donaubrücke ein weiterer Brückenbau in Brachstadt, die Schaffung von Wohnbauflächen in allen Gemeindeteilen, Verbesserung der Infrastruktur in allen möglichen Bereichen bis hin zum Bau von Spielplätzen realisiert werden. Wir haben nach einem 15-jährigen Beschaffungsplan allen Feuerwehren moderne Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, ein Letztes steht noch aus. Unser Bauhof wurde mit leistungsfähigen Geräten ausgestattet und ebenfalls baulich erweitert. Die Beteiligung am Schulverband mit Donauwörth erforderte ebenfalls im Rahmen der Bestandserhaltung, aber auch bei Neuinvestitionen wie dem Bau der Mensa, die finanzielle Beteiligung unserer Gemeinde. Ohne richtungsweisenden Grunderwerb wäre manches nicht machbar gewesen bzw. sind Bedingungen jeglicher Zukunftsplanungen. Eine Vielzahl gemeindlicher Projekte konnte also in den vergangenen Jahren erfolgreich und grundlegend umgesetzt werden.


Aktuell haben wir 5 Großbaustellen und ein Dutzend kleinerer Maßnahmen laufen und übernehmen, um etwas voran zu bringen, inzwischen auch Aufgaben des Staatlichen Bauamts mit der Ortsdurchfahrt in Oppertshofen und dem Radwegebau zwischen Tapfheim und Erlingshofen.


Wir haben die letzten Jahre bestmöglich gewirtschaftet und mussten, um unsere Aufgaben zu erfüllen, trotz guter Einnahmen dennoch mehr Geld aufwenden als wir eingenommen haben. Wir waren also gezwungen, Schulden in Kauf zu nehmen. Aber wir haben ganz bewusst in die Zukunft investiert. Denn Tapfheim hat einen ganz besonderen Spagat zu leisten. Wir sind eine der einwohnerstärksten Gemeinden im Landkreis Donau-Ries, können uns aber nicht auf große Gewerbeeinnahmen stützen. Trotzdem haben wir eine den Bürgern zuträgliche Infrastruktur in allen Bereichen geschaffen. Wir sind stolz darauf, dass wir das über die Jahre so bewältigen konnten.


Wir haben inzwischen mit ISEK und Dorferneuerung für alle Gemeindeteile Zukunftsperspektiven erarbeitet, die uns ein reichliches Aufgabenspektrum für die kommenden Jahre an die Hand gegeben haben. Einige Projekte daraus bereiten wir schon konkret vor bzw. setzen diese bereits um. Durch die Schaffung eigener, kommunaler Förderprogramme gelingt es uns hervorragend, Problempunkte, wie beispielsweise die Altortnachverdichtung, attraktiv zu machen und unsere Bürger zu animieren.


Auf die nächsten Jahre hin gesehen werden schon jetzt wieder mehrere Planungsprojekte, Brückenneubau, Baugebiete sowie Straßenbauprojekte vorbereitet. Wir gehen wichtige Zukunftsentscheidungen an, wie z. B. die künftige Klärschlammentsorgung und Kanalsanierungen, welche noch nicht kalkulierbare Projekte sein werden.


Ein großes kommunales Problem sind aber die politischen Vorgaben und Regelungen des Staates, die oft von heute auf morgen Festsetzungen vorgeben, wie z.B. die Einführung des gesetzlichen Anspruchs der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder, die im Raum steht. Dies hat eine Kommune zusätzlich baulich und finanziell zu stemmen und rechtzeitig umzusetzen.


„Wenn ich ein Türchen schließe, tun sich zwei Neue auf“ - so fühlt es sich zumindest an. Aber auch das werden wir mit Maß und Ziel, mit Sachverstand und planerischem Geschick bewältigen. Es mag in dieser Zeit vieles still stehen, Tapfheim mit seinen Gemeindeteilen definitiv nicht.


Dieses Jahr habe ich die Zielsetzung herausgegeben: abschließen, konsolidieren und vorbereiten.


Die laufenden Baustellen und Projekte beschäftigen uns mit Sicherheit bis in den Herbst und sollen abgeschlossen werden. Wenn möglich will ich keine Baustelle in das nächste Jahr mitschleppen. Planungsprojekte sind mehr als ausreichend angestoßen und sollen auch auf einen jeweiligen Stand gebracht und teils abgeschlossen werden. Damit verbunden sind selbstverständlich die Vorbereitungen für das kommende Jahr.


Und was immer gerne vergessen wird ist der laufende Betrieb der Verwaltung, des Bauhofes und der Kläranlage. Im gemeindlichen Alltag steigt die Herausforderung, mehrt sich die Arbeit, von der aber keiner spricht. Erschwerend kommen hier immer neue Vorgaben und Gesetze hinzu, denen wir Rechnung tragen müssen. Eine Verwaltungsvereinfachung ist leider nicht in Sicht. Auch das Anspruchsdenken der Bevölkerung steigt.


Die Herausforderung 2021 sind wir am 1. Januar angegangen und werden sie nach dem Motto „das Bestmögliche für unsere Bürger“ meistern. Der Blick auf den Geldbeutel bleibt dabei das Manko. Alles wird nicht machbar sein, das wissen wir. Der Blick in die Zukunft braucht schon etwas Mut. Wir können derzeit nicht abschätzen, welche Auswirkungen die Pandemie nach sich zieht und wie sich daraus die finanziellen Möglichkeiten der Kommune in den nächsten Jahren gestalten. Einfacher wird es mit Sicherheit nicht.


Deshalb ist es umso mehr 2021 das Ziel, unsere Gemeinde weiter bürgerfreundlich und attraktiv zu gestalten. Mit dem erarbeiteten Haushalt wird uns das wieder ein gutes Stück weit gelingen. Den Vorbericht zum Haushalt mit den wichtigsten Zahlen können Sie hier (Link: Vorbericht zum Haushalt 2021) herunterladen.

 


Tapfheim, 27.04.2021

 

Karl Malz

1. Bürgermeister